Montag, 2. März 2015


GELDMACHEN
 

 
 
Guten Tag John,
 
Ich will mich ja nicht selbst loben aber das Jahr hat gut angefangen, ich habe das Firmenkonto wieder ausgeglichen, dann Anfangs Februar noch einmal 15 Classic Global Equity à 520.50 mit Spesen und Courtage Total 7850.- CHF gekauft und trotzdem habe ich noch 1980.50 CHF auf dem Konto. Jetzt habe ich schon 50 Anteile des Classic Global Equity Fonds.
 
Ich habe richtig gut Geld verdient in den letzten zwei Monaten auch an der Börse habe ich verdient, mein Portfolio steht im Plus! Mann, John ist das ein gutes Gefühl.
 
Ich weiss du willst es nicht wissen, darum nur ganz kurz. Weisst du, wir dürfen jetzt für ein privates Seniorenheim die Wäsche machen, dann habe ich noch ein älteres Rentnerehepaar als Kunden gewonnen, es sind Verwandte eines Studenten, der am "Schwarzen Brett" von unserem Wäscheservice gelesen hat.  
 
Übrigens das mit den Windeln musste ich aufgeben, gegen Pampers und Co. kommen wir nicht an, dafür läuft es aber überraschend gut mit dem Schuhreparatur Service, ältere Leute sind für Botengänge sehr dankbar, es kostet sie nämlich nichts zusätzlich, wenn wir die Wäsche für sie reinigen dürfen.
 
Ich bin rundum zufrieden, das wollte ich dir unbedingt mitteilen und vielleicht kannst du es ja irgendwie im Blog einarbeiten, was meinst du, interessiert es die Leser?  
 
Das ist gleichgültig ob es sie interessiert, interessant ist es allemal wie du dir dein Geld im wahrsten Sinn des Wortes verdienst, du bist höfflich und vermittelst ein Gefühl der Dankbarkeit, du bist dankbar dafür, dass du "dienen" darfst, du bist dir für nichts zu Schade, fährst immer noch Taxi und studierst so nebenbei, mein Respekt hast du allemal!
 
Deswegen willst und darfst du dich selbst loben, ich schliesse mich diesem Lob an.
 
Aber und jetzt kommt es:
 
Geld, dass du an der Börse machst, verdienst du nicht.
 
Denk mal darüber nach, sobald du dein Geld via Aktien in ein Unternehmen investierst, arbeitest du nicht mehr fürs Geld, sondern das Geld arbeitet für dich. Es vermehrt sich langfristig gesehen, du musst es nur in Ruhe machen lassen.
 
Die Aufgabe, respektive die Kunst eines klugen Investors besteht darin, ein erfolgreiches Unternehmen oder einen gutgemanagten Fonds zu finden, danach die Hände zu verschränken und nichts zumachen, sondern andere machen lassen. Dann verdient der Investor nicht mehr sein Geld, sondern seine Unternehmen oder sein Fonds verdienen für ihn das Geld, welches er ihnen solange zur Verfügung stellt bis er verkauft. (Was er eigentlich, nicht machen sollte)
 
Wenn wir es symbolisch ausdrücken, macht er Geld mit Nichtstun, er trägt "lediglich" das Risiko, so wie du in deinem Unternehmen, so wie eben jeder Unternehmer, deswegen plädiere ich ja auch in Unternehmen zu investieren und nicht in Aktien.
 
Investieren soll einfach, unkompliziert, einleuchtend aber vor allem leicht verständlich sein, es ist eine ernste Sache die Spass machen soll. Die meisten sogenannten Finanzspezialisten haben das einfache Sprechen verlernt. Je komplizierte sie sich ausdrücken, argumentieren und schwadronieren, umso weniger verstehen sie vom Geld machen, merke dir das, wenn dir irgendwann jemand erklären will, warum du dieses oder jenes Investment eingehen sollst. 
 
Nur wer dir eine kompliziertes Thema innerhalb weniger Minuten logisch und rational erklären kann, so dass es auch ein aufgeweckter Zehnjährigen versteht, weiss von was er spricht. Lass es uns mal versuchen: "Wie findet man ein erfolgreiches Unternehmen oder einen gut gemanagten Fonds?"
  
Woran erkennt ein nicht informierter Investor ein erfolgreiches Unternehmen?
 
Wir leben und investieren in der Schweiz also konzentrieren wir uns in diesem Beitrag auf Schweizer Unternehmen, auf Schweizerfonds und auf den Schweizerfranken.
 
Meistens sind es Unternehmen, die jeder kennt und jeder hat, aber anscheinend keiner kauft, denn entweder sind sie zu teuer, zu gross, zu langweilig, zu unspektakulär, zu einfach und zu wenig sexy um damit schnelles Geld zu machen. Ich liebe solche Unternehmen, wenn sie dann auch noch mindestens hundert Jahre im Geschäft sind, Kriege, Rezessionen, Krisen und Katastrophen er- und überlebt haben, zudem von einem fähigen Management geführt werden und auch noch regelmässig Dividenden zahlen, dann will, nein, dann muss ich dort beteiligt sein.
 
 
Nestle
 
 

Der Apotheker Henri Nestle gründete vor 148 Jahren dieses Schweizer Unternehmen, welches auf der ganzen Welt ihre Waren verkaufen. Bei Nestle geht es ums Essen und Trinken, Schokolade, Kaffee und Wasser. Mag ich, brauch ich und versteh ich.

Umsatz von CHF 91,6 Milliarden

Der Nettogewinn (das Geld, nach Abzug aller Kosten) beträgt CHF 14,5 Milliarden.

Dividende CHF 2.20 je Aktie also zirka 3%

Paul Bulcke, Nestlé Chef sagt: "Wir erwarten, dass 2015 ähnlich wie 2014 wird, während wir kurzfristig gute Ergebnisse erzielen, halten wir zugleich den Fokus auf unser langfristiges Geschäft und stärken damit die Grundlagen für zukünftiges Wachstum."

Machen wir mal eine einfache Rechnung, wenn ein Investor 1990 also vor 25 Jahren 1000 Schweizerfranken in Nestle investiert hat, dann hat er jetzt zirka 8800 CHF, ausserdem hat er ja noch jedes Jahr zirka 3% Dividende erhalten, wenn wir davon ausgehen, er hat diese reinvestiert, also für die Dividenden wieder Aktien gekauft, dann hat er nach 25 Jahren, so ganz grob berechnet, zirka 10`000 Schweizerfranken, also 10 mal soviel Geld. Übers Knie gebrochen entspricht das einer Jahresperformance von zirka 10% .
 

Nicht schlecht für`s Arme verschränken.


Roche




Am 1. Oktober 1896, im Alter von 28 Jahren, gründet Fritz Hoffmann-La Roche sein nach ihm genanntes Unternehmen. Er erkannte als einer der Ersten, dass die industrielle Herstellung von Arzneimitteln einen riesigen Fortschritt im Kampf gegen Krankheiten bedeuten würde. Seitdem ist Roche zu einem weltweit führenden Unternehmen im Gesundheitswesen gewachsen.

Roche hat im 2014 gut gewirtschaftet, Punkt! Kann man im Geschäftsbericht nachlesen, was mich interessiert und weiterhin stolz macht, an diesem fast 225 Milliarden schweren Unternehmen Anteilseigner zu sein, sind folgende Äusserungen vom neuen Verwaltungsratpräsidenten, Christoph Franz:

"Nachhaltiger Erfolg erfordert langfristiges Denken. (Ich mag langfristiges Denken) Aufgrund der erfreulichen  Ergebnisse schlagen wir vor, die Dividende um 3% auf 8,00 Franken je Aktie und Genussschein zu erhöhen.(Und das schon das 28 Jahr in Folge, das heisst 28 Jahre hintereinander wird Jahr für Jahr die Dividende erhöht). 8,00 Franken bedeutet auf dem momentanen Aktienkurs 3% Rendite.




Auch hier die einfache Rechnung für einen Zehnjährigen verständlich erklärt, wenn ein Investor im Jahr 1990, also vor 25 Jahren 1000 Schweizerfranken in Roche investiert hat, dann hat er jetzt zirka 15`400 CHF, ausserdem hat er ja noch jedes Jahr zirka 3% Dividende erhalten und reinvestiert. Nach 25 Jahren hätte er so um die 17`000 CHF, was Handgelenk mal Pi einer Jahresperformance von zirka 12% entspricht. Erstaunlich was 2% mehr Jahresperformance nach 25 Jahren ausmachen!

Da ich es von meinem Fenster aus verfolgen kann, möchte ich noch folgendes erwähnen.

Das grösste Projekt von Roche in den nächsten zehn Jahren betrifft den Hauptsitz in Basel. Hier werden sie drei Milliarden Franken investieren, vor allem in ein neues, hochmodernes Forschungszentrum sowie in ein zweites, funktionelles Bürohochhaus. Der erste Turm steht schon.



 
Ja, an diesem Unternehmen will ich beteiligt sein und natürlich auch am nachfolgenden.
 
Novartis
 


 
 


Auch Novartis hat in meinen Augen eine gute Jahresbilanz präsentiert, sie erhöhen die Dividende ebenfalls um 6% auf 2.60 CHF pro Aktie. Der Verwaltungsrat-Präsident Jörg Reinhardt schreibt folgendes:

"Mit Blick auf die zunehmend dynamische Entwicklung der globalen Gesundheitsindustrie wollen wir Novartis dadurch langfristig erfolgreich aufstellen. (Das Wort langfristig löst bei mir den Pawlowscher Reflex aus)

Vom Jahr 1990 bis heute hat das Unternehmen etwas mehr Performance als Nestle gemacht. Die Dividendenrendite liegt zwischen 2,5% und 3% was in 25 Jahren einer durchschnittlichen Jahresperformance von etwas mehr als 10% entspricht, sofern der Investor die Dividende reinvestiert hat. Interessant bei diesem Unternehmen, ein Investor musste während 14 Jahren eine Menge Geduld und Vertrauen aufbringen um an diese 10% zu kommen.

Fazit: Ich investiere in Nestle, weil gegessen und getrunken wird ja immer. Ich investiere in Roche und Novartis, weil ihre Produkte Menschen "heilen" wenn sie krank sind und krank werden (leider) viele Menschen. Wenn ich mich aus dem "Fenster lehne" kann ich Roche und Novartis auf die "Finger schauen", die forschen, produzieren und verwalten gleich um die Ecke. Es bereitet mir Freude, wenn ich mir vorstelle, dass die Menschen in diesen Unternehmen für mich arbeiten.

Das klingt sehr naiv, das soll es auch, so habe ich es gern, wenn es ums Geld machen geht. Je einfacher, desto verständlicher, die Finanzwelt schmückt sich gerne in einer komplizierten Robe. Ich versuche das ganze Finanzkauderwelsch auf den kleinsten Nenner zu bringen, damit es auch unser aufgeweckter Zehnjähriger versteht. Wer weiss, eines Tages leitet er "unserer" Unternehmen oder "unseren" Fonds.


Ja, und wie findet man einen guten, seriösen Fonds?



Recherche ist sicher mal von Nöten, heutzutage ist dies via Internet relativ einfach umzusetzen. Ich gebe zwar nicht viel auf Auszeichnungen und Preise, aber für eine erste Selektion kann so eine Auszeichnung schon mal interessante Anhaltspunkte bieten. Da gibt es zum Beispiel den Lipper Fund Awards Switzerland oder Standard & Poor’s Fund Awards, "unser Fonds" der Classic Global Equity Fund kann da mit einigen Auszeichnungen aufwarten.

Was mir bei einem Fonds aber viel wichtiger ist sind folgende Punkte:

Der Fonds muss zur eigenen Investmentstrategie passen, in unserem Fall heisst das, der Fonds sollte Augenschein auf langfristiges-Aktieninvestment legen.

Der Fonds sollte selbstständig und unabhängig sein, deswegen scheidet jeder Fonds eines Bankinstituts von vornherein aus.

Der Fonds sollte auf ein Segment, auf eine Region, auf einen Sektor, auf eine Kategorie und oder auf einen speziellen Investmentstill ausgerichtet sein.

Der Fonds sollte sich selbst klare Richtlinien setzen an die er sich strikt hält.

Der Fonds sollte nicht in den Unternehmen investieren, in die man selbst schon investiert ist.

Das Allerwichtigste sind aber die Fondsmanager, sie müssen etwas können, was ich als Investor selbst nicht kann. Ich kann zum Beispiel keine seriöse Aktienbewertung vornehmen, für eine Fundamentalanalyse fehlt mir das nötige Wissen. Der Value Investmentstill hat mich schon immer fasziniert, ich kaufe gerne günstige Dinge aber ich mag keine billigen Dinge, verstehst du was ich meine!?

Meiner Meinung nach reicht es nicht anhand von KGV, KUV, KBV, KCV, ROE den Wert eines Unternehmens zu berechnen. Nein, dazu braucht es das gewisse Know-how, das Talent, die Spürnase, sowie die Leidenschaft unterbewertete Unternehmen zu finden. Wenn diese Leidenschaft mit der Disziplin einhergeht, die Unternehmen dann auch zu verkaufen, sobald sie den fairen Wert erreicht haben, dann hast du, wenn die Fondsmanager selbst noch ihr eigenes Geld in ihrem Fonds investieren, den richtigen Fonds, respektive die richtigen Fondsmanager gefunden.






Performance-Vergleiche
CGEF
MSCI*
SPI**
Rendite seit 01.01.2015
- 2.8%
- 0.4%
+ 0.3%
Rendite seit Lancierung 16.12.1997
+ 446.5%
+ 70.0%
+ 134.4%
Annualisierte Rendite seit 16.12.1997
+ 10.3%
+ 3.1%
+ 5.1%
Volatilität, wöchentlich seit 16.12.1997
+ 25.2%
+ 20.9%
+ 18.8%






Merke dir mein junger Freund, das Wichtigste hinter jedem Unternehmen, hinter jedem Fonds und generell hinter jedem Investment, sind die Menschen dahinter. Ihnen schenkt man das Vertrauen, denn sie sind es die unser Geld "machen". Das klingt logisch, wird aber viel zu sehr vernachlässigt.

Langfristiges investieren kann ja soooo anstrengend sein, währendem man nichts zutun hat.



Das klingt ironisch, bringt es aber auf den Punkt. Bis bald mein junger Freund, vergiss das Schlafen nicht.

Danke John, bis bald!